Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr 2024

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

5 Umsatzerlöse

Umsatzerlöse
in Mio
2024 2023
Aviation
Flughafenentgelte 925,5 814,4
Sicherheitsdienstleistungen 262,1 239,2
Übrige Umsatzerlöse 46,9 45,2
1.234,5 1.098,8
Retail & Real Estate
Real Estate 205,9 189,2
Retail 198,0 186,7
Parkierung 108,4 101,6
Übrige Umsatzerlöse 24,4 21,3
536,7 498,8
Ground Handling
Bodenverkehrsdienste 369,2 342,8
Infrastrukturentgelte 355,8 313,9
Übrige Umsatzerlöse 20,5 20,1
745,5 676,8
International Activities & Services
Aviation 738,5 686,4
Non-Aviation 636,9 524,3
Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen gemäß IFRIC 12 534,9 515,4
1.910,3 1.726,1
Gesamt 4.427,0 4.000,5

Im Segment Retail & Real Estate sind Erträge aus operativen Leasingverhältnissen aus der Vermietung von Terminalflächen, Büroräumen, Gebäuden und Grundstücken enthalten. Kaufoptionen wurden nicht vereinbart. Bei der Vermietung von Retail-Flächen kommen je nach Eintritt vertraglich festgelegter Bedingungen entweder Mindestmieten oder variable umsatzabhängige Mieten zum Tragen. In der Regel werden überwiegend variable Mieten aus diesen Flächen vereinnahmt. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr umsatzabhängige Mieten in Höhe von 160,6 Mio € (im Vorjahr: 154,5 Mio €) erfasst. Die zugrunde gelegten Mietverträge des Retail-Bereichs enthalten für das Geschäftsjahr 2024 vertraglich vereinbarte Mindestmieten in Höhe von 44,9 Mio € (im Vorjahr: 40,1 Mio €).

Die Vermietung von Grundstücken erfolgt überwiegend in Form von vergebenen Erbbaurechten. Die Restlaufzeit der Erbbaurechtsverträge beträgt zum Stichtag durchschnittlich 37 Jahre (im Vorjahr: 37 Jahre).

Die Anschaffungs- und Herstellungskosten der vermieteten Gebäude und Grundstücke betragen 560,2 Mio € (im Vorjahr: 535,4 Mio €). Kumulierte Abschreibungen wurden in Höhe von 414,4 Mio € (im Vorjahr: 396,8 Mio €) vorgenommen, wobei der Abschreibungsaufwand des Geschäftsjahres 6,7 Mio € (im Vorjahr: 6,0 Mio €) beträgt.

Die Umsatzerlöse des Segments International Activities & Services gliedern sich in die Bereiche Aviation und Non-Aviation sowie Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit Flughafen-Betreiberprojekten. Die Aviation-Erlöse umfassen insbesondere die Umsätze aus Flughafenentgelten sowie Sicherheitsdienstleistungen (738,5 Mio €; im Vorjahr: 686,4 Mio €). Die Umsatzerlöse im Bereich Non-Aviation resultieren in Höhe von 441,7 Mio € (im Vorjahr: 348,3 Mio €) aus Retail- und Real-Estate-Aktivitäten sowie der Parkierung. Darüber hinaus entfallen 104,5 Mio € (im Vorjahr: 95,9 Mio €) auf Infrastrukturentgelte und Bodenverkehrsdienste. Die Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen im Zusammenhang mit Flughafen-Betreiberprojekten in Höhe von 534,9 Mio € (im Vorjahr: 515,4 Mio €) betreffen Lima (462,4 Mio €; im Vorjahr: 465,7 Mio €), Griechenland (51,4 Mio €; im Vorjahr: 36,9 Mio €) sowie Fortaleza und Porto Alegre (21,1 Mio €; im Vorjahr: 12,8 Mio €).

Die Umsatzerlöse in Höhe von 4.427,0 Mio € (im Vorjahr: 4.000,5 Mio €) resultieren mit 3.055,1 Mio € (im Vorjahr: 2.771,1 Mio €) aus Verträgen mit Kunden gemäß IFRS 15. Die weiteren Umsatzerlöse betreffen insbesondere Auftragserlöse aus Bau- und Ausbauleistungen gemäß IFRIC 12 sowie Erlöse aus Mieten und sonstigen Leasingverhältnissen.

Die Summe der künftigen Erträge aus Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Leasingverhältnissen beträgt:

Mindestleasingzahlungen
in Mio Restlaufzeit Gesamt
Fällig im
1. Folgejahr
Fällig im
2. Folgejahr
Fällig im
3. Folgejahr
Fällig im
4. Folgejahr
Fällig im
5. Folgejahr
Fällig ab dem
6. Folgejahr
2024
Mindestleasingzahlungen 204,5 158,0 147,7 131,3 115,4 1.595,9 2.352,8
in Mio Restlaufzeit Gesamt
Fällig im
1. Folgejahr
Fällig im
2. Folgejahr
Fällig im
3. Folgejahr
Fällig im
4. Folgejahr
Fällig im
5. Folgejahr
Fällig ab dem
6. Folgejahr
2023
Mindestleasingzahlungen 155,4 108,3 96,4 92,8 88,6 1.511,3 2.052,8

Die künftigen Erträge aus Mindestleasingzahlungen enthalten auch die vereinbarten unbedingten Mindestmieten für die Retail-Flächen.

6 Andere aktivierte Eigenleistungen

Andere aktivierte Eigenleistungen
in Mio 2024 2023
Andere aktivierte Eigenleistungen 62,3 50,5

Die anderen aktivierten Eigenleistungen betreffen überwiegend Ingenieur-, Planungs- und Bauleistungen und Leistungen kaufmännischer Projektleiter sowie sonstige Werksleistungen. Die aktivierten Eigenleistungen fielen im Wesentlichen im Rahmen des Ausbauprogramms sowie für die Erweiterung, den Umbau und die Modernisierung der bestehenden Flughafeninfrastruktur am Flughafen Frankfurt an.

7 Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Erträge
in Mio 2024 2023
Kompensationsansprüche Fraport Greece und Fraport Brasil 52,3 18,6
Gewinne aus Anlagenabgängen 4,2 1,4
Erträge aus Schadenersatzleistungen 2,4 2,0
Auflösungen von Wertberichtigungen 2,1 1,0
Auflösungen von Sonderposten für Investitionszuschüsse 0,5 0,5
Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen 0,1 0,0
Effekte aus der Übergangskonsolidierung der FraSec Aviation Security GmbH 0,0 11,1
Vergleichsvereinbarung Fraport USA 0,0 11,0
Sonstige 25,0 13,4
Gesamt 86,6 59,0

Im Geschäftsjahr 2024 enthielten die sonstigen betrieblichen Erträge Effekte der Konzern-Gesellschaft Fraport Greece zur Kompensation der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Höhe von 28,0 Mio €. Darüber hinaus wiesen die beiden brasilianischen Konzerngesellschaften positive Einmaleffekte in Höhe von 24,3 Mio € aus. Diese resultierten einerseits ebenfalls aus realisierten Erstattungsansprüchen für die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bei der Konzern-Gesellschaft in Fortaleza sowie aus erhaltenen Leistungen zur Kompensation der Schäden durch die Überflutung in Porto Alegre.

Im Vorjahr konnten bei den beiden brasilianischen Konzerngesellschaften Kompensationsansprüche im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie in Höhe von 18,6 Mio € realisiert werden. Darüber hinaus enthielten die sonstigen betrieblichen Erträge Effekte aus der Übergangskonsolidierung der Konzern-Gesellschaft FraSec Aviation Security GmbH sowie der Erfassung der verbleibenden Anteile (49 %) zum Fair Value von 11,1 Mio €. Des Weiteren konnte im Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits bei der Konzern-Gesellschaft Fraport USA ein Ertrag von 11,0 Mio € realisiert werden.

8 Materialaufwand

Materialaufwand
in Mio 2024 2023
Aufwendungen für bezogene Leistungen –1.225,1 –1.038,4
Aufwendungen aus Bau- und Ausbauleistungen gemäß IFRIC 12 –534,9 –515,4
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Vorratsimmobilien –91,5 –83,5
Gesamt –1.851,5 –1.637,3

Im Zusammenhang mit den Flughafen-Betreiberprojekten im Ausland (siehe auch Tz. 49) enthalten die Aufwendungen für bezogene Leistungen angefallene variable Konzessionsabgaben in Höhe von 310,4 Mio € (im Vorjahr: 245,7 Mio €). Die Auftragskosten für Bau- und Ausbauleistungen beliefen sich auf 534,9 Mio € (im Vorjahr: 515,4 Mio €).

9 Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter

Personalaufwand und durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter
in Mio 2024 2023
Entgelte für Personal –980,2 –881,1
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützungen –181,8 –162,5
Aufwendungen für Altersversorgung –40,4 –32,4
Gesamt –1.202,4 –1.076,0
Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 2024 2023
Stammbeschäftigte 17.915 16.789
Aushilfen (Praktikanten, Studenten, geringfügig Beschäftigte) 1.086 1.051
Gesamt 19.001 17.840

In den Personalaufwendungen sind Zuführungen zu Pensionsrückstellungen sowie Zuführungen zu Verpflichtungen aus Zeitkontenmodellen enthalten.

10 Abschreibungen

Abschreibungen
in Mio 2024 2023
Zusammensetzung der Abschreibung
Geschäfts- oder Firmenwert
Außerplanmäßig 0,0 0,0
Investments in Flughafen-Betreiberprojekte
Planmäßig –137,4 –130,6
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Planmäßig –14,4 –14,0
Sachanlagen
Planmäßig –358,5 –355,7
Außerplanmäßig –20,2 0,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Planmäßig –1,8 –0,9
Gesamt –532,3 –501,2
Planmäßige Abschreibungen

Im Berichtsjahr erfolgten Neueinschätzungen von Nutzungsdauern von Sachanlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerten, die im Vergleich zum Vorjahr zu Minderabschreibungen in Höhe von 11,9 Mio € (im Vorjahr: 11,7 Mio €) und zu Mehrabschreibungen in Höhe von 3,5 Mio € (im Vorjahr: 25,7 Mio €) führten.

Außerplanmäßige Abschreibungen

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 20,2 Mio € betrafen Abschreibungen auf nicht mehr werthaltige Flughafeninfrastruktur am Standort Frankfurt und entfielen mit 20,0 Mio € im Wesentlichen auf das Segment Aviation.

11 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen
in Mio 2024 2023
Versicherungen –40,6 –35,7
Beratungs-, Rechts- und Prüfungsaufwand –33,4 –27,3
Mieten und Leasingaufwendungen –21,1 –14,5
Sonstige Steuern –16,7 –12,0
Aufwendungen für Werbung –15,9 –17,7
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –2,7 –5,3
Schadensersatz –2,6 –6,0
Verluste aus Anlagenabgängen –1,1 –3,3
Übrige –86,1 –70,9
Gesamt –220,2 –192,7

Die Miet- und Leasingaufwendungen resultieren aus bestehenden Miet- und Leasingverträgen über Betriebs- und Geschäftsausstattung, technische Anlagen und Maschinen sowie Immobilien mit einem Vertragsvolumen von unter 0,1 Mio €. Für diese Verträge wurden aus Wesentlichkeitsgründen keine Nutzungsrechte nach IFRS 16 angesetzt. Die aus den Verträgen resultierenden zukünftigen Mindestleasingzahlungen sind in Tz. 46 dargestellt. Für weitere Erläuterungen wird auf Tz. 4 verwiesen.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen unter anderem sonstige Verwaltungsaufwendungen (beispielsweise für Reise- und Fortbildungskosten sowie Repräsentationskosten) sowie Beiträge und Gebühren.

Unter den Beratungs-, Rechts- und Prüfungsaufwendungen sind Honorare für den Konzern-Abschlussprüfer (Angabe gemäß § 314 Absatz 1 Nr. 9 HGB) in Höhe von 2,2 Mio € (im Vorjahr: 1,6 Mio €) enthalten. Diese setzen sich folgendermaßen zusammen:

Honorare für den Konzern-Abschlussprüfer
in Mio 2024 2023
Fraport AG Konsolidierte
Unternehmen
Fraport AG Konsolidierte
Unternehmen
Abschlussprüfungsleistungen 1,4 0,2 1,2 0,3
Andere Bestätigungsleistungen 0,5 0,0 0,1 0,0
Steuerberaterleistungen 0,0 0,0 0,0 0,0
Sonstige Leistungen 0,1 0,0 0,0 0,0
Gesamt 2,0 0,2 1,3 0,3

Die Aufwendungen für andere Bestätigungsleistungen sind angefallen im Zusammenhang mit der Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung, der Prüfung des Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetzes sowie betreffend der Erteilung eines Comfort Letters im Rahmen der Anleiheemission. Die Aufwendungen für sonstige Leistungen betreffen Beratungsleistungen im IT-Umfeld.

12 Zinserträge und Zinsaufwendungen

Zinserträge und Zinsaufwendungen
in Mio 2024 2023
Zinserträge 144,6 100,9
Zinsaufwendungen –349,4 –317,9

Die Zinserträge und Zinsaufwendungen enthalten überwiegend Zinsen aus langfristigen Darlehen, Schuldscheindarlehen, Anleihen und Termingeldern sowie Zinsaufwendungen und Zinserträge aus der Auf- bzw. Abzinsung langfristiger Verbindlichkeiten, Rückstellungen und langfristiger Vermögenswerte. Die Nettozinsen der derivativen Finanzinstrumente werden ebenso wie die Zinserträge aus den Wertpapieren im Zinsergebnis erfasst.

Zinserträge und Zinsaufwendungen für Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
in Mio 2024 2023
Zinserträge aus Finanzinstrumenten 142,5 94,7
Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten –347,2 –307,4

Die Zinserträge aus Finanzinstrumenten enthalten 33,6 Mio € (im Vorjahr: 22,3 Mio €) Erträge aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten. In den Zinsaufwendungen sind keine Aufwendungen aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten enthalten.

13 Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen

Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen
in Mio 2024 2023
Gemeinschaftsunternehmen 74,0 85,9
Assoziierte Unternehmen 0,0 –1,4
Gesamt 74,0 84,5

Das At-Equity-Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen (siehe auch Tz. 22) enthält unter anderem das Ergebnis nach Steuern der operativen Konzern-Gesellschaft in Antalya in Höhe von +90,9 Mio € (im Vorjahr: +81,8 Mio €) sowie den Aufwand aus einer vertraglich vereinbarten steuerlichen Ausgleichszahlung der Fraport AG an die Frankfurt Airport Retail GmbH & Co. KG (FAR) in Höhe von –13,1 Mio € (im Vorjahr: –12,6 Mio €).

14 Sonstiges Finanzergebnis

Das sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

Sonstiges Finanzergebnis
in Mio 2024 2023
Erträge
Fremdwährungskursgewinne unrealisiert 0,1 1,4
Fremdwährungskursgewinne realisiert 4,5 12,5
Bewertung von Derivaten 1,7 1,1
Bewertung von anderen Beteiligungen 45,0 0,0
Sonstiges 0,3 0,6
Gesamt 51,6 15,6
Aufwendungen
Fremdwährungskursverluste unrealisiert –0,9 –1,4
Fremdwährungskursverluste realisiert –3,5 –12,1
Bewertung von Derivaten 0,0 –16,5
Sonstiges –4,2 –2,0
Gesamt –8,6 –32,0
Sonstiges Finanzergebnis insgesamt 43,0 –16,4

Die Erträge aus der Bewertung von anderen Beteiligungen resultieren aus der Bewertung der Anteile an der „Holding VVSS Limited Liability Company“ („VVSS“) zum beizulegenden Zeitwert. Im Dezember 2023 wurden der Fraport AG kraft russischer Rechtsakte Anteile an der, vom russischen Staat gegründeten Gesellschaft „Holding VVSS Limited Liability Company“ ("VVSS") (im Englischen NCG Holding Limited Liability Company), St. Petersburg, zugewiesen. Auf Grundlage der gleichen Rechtsakte sind sämtliche Anteile an der Betreibergesellschaft des Flughafen Pulkovo, von der Thalita Trading Ltd., an die neu gegründete VVSS übergegangen. In der Konzern-Bilanz der Fraport AG erfolgte kein Ansatz der Anteile an der VVSS als Vermögenswert, da Fraport keine Kontrolle über die mit den Kapitalanteilen verbundenen Gesellschafterrechte besaß. Im Dezember 2024 wurden die Anteile für 45,0 Mio € veräußert.

15 Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

Ertragsteuern
in Mio 2024 2023
Laufende Ertragsteuern –73,0 –65,9
Latente Ertragsteuern –106,8 –57,5
Gesamt –179,8 –123,4

Der laufende Ertragsteueraufwand setzt sich zusammen aus den laufenden Ertragsteuern des Berichtsjahres (96,2 Mio €, im Vorjahr 57,9 Mio €) sowie den Ertragsteuern für Vorjahre (Ertrag 23,2 Mio €, im Vorjahr Aufwand 8,1 Mio €).

Die Steueraufwendungen beinhalten die Körperschaft- und Gewerbeertragsteuer sowie den Solidaritätszuschlag der inländischen Gesellschaften und vergleichbare Ertragsteuern der ausländischen Gesellschaften. Die tatsächlichen Steuern resultieren aus den steuerlichen Ergebnissen des Geschäftsjahres und Anpassungen vorausgegangener Veranlagungszeiträume, auf welche die lokalen Steuersätze der jeweiligen Konzern-Gesellschaft angewendet werden.

Die Bewertung der Steuerlatenzen erfolgt grundsätzlich anhand des gültigen Steuersatzes des jeweiligen Landes. Bei inländischen Gesellschaften wird ein kombinierter Ertragsteuersatz von rund 32 % verwendet, der die Gewerbesteuer einschließt.

Es werden auf alle temporären Unterschiede zwischen Ansätzen in den Steuerbilanzen und in den Abschlüssen nach IFRS auf steuerlich nutzbare Verlustvorträge sowie auf steuerlich nutzbare Zinsvorträge Steuerlatenzen gebildet.

Maßgebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Nutzung der Verlustvorträge sowie der Zinsvorträge. Diese hängt von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perioden ab, in denen die steuerlichen Verlustvorträge/Zinsvorträge geltend gemacht werden können.

Zum 31. Dezember 2024 verfügte der Fraport-Konzern aus derzeitiger Sicht in Deutschland über nicht nutzbare gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 5,4 Mio € und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 0,3 Mio € (im Vorjahr: 5,4 Mio € gewerbesteuerlich und 0,3 Mio € körperschaftsteuerlich). Die voraussichtlich nicht nutzbaren Verlustvorträge stammen aus der Fraport Immobilienservice und -entwicklungs GmbH & Co. KG und der FraSec Fraport Security Services GmbH und können unbegrenzt vorgetragen werden. Im Ausland bestehen zudem nicht nutzbare Verlustvorträge von 72,4 Mio € (im Vorjahr 81,0 Mio) und können unbegrenzt vorgetragen werden.

Der Fraport-Konzern verfügt über in Deutschland nutzbare Verlustvorträge in Höhe von 170,0 Mio € (Körperschaftsteuer; im Vorjahr: 443,6 Mio €) und 358,2 Mio € (Gewerbesteuer; im Vorjahr: 565,9 Mio €) sowie über im Ausland nutzbare Verlustvorträge in Höhe von 120,4 Mio € (im Vorjahr 139,7 Mio €).

Der Überhang an aktiven latenten Steuern bei Gesellschaften, die im Jahr 2023 oder 2024 steuerlich Verluste auswiesen, betrug zum 31. Dezember 2024 10,4 Mio €. Der Ansatz aktiver latenter Steuern erfolgte, da aufgrund der geplanten Ergebnisse die Nutzung der temporären Differenzen oder Verlustvorträge erwartet wird.

Für temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochtergesellschaften in Höhe von 1.013,5 Mio € (im Vorjahr: 760,0 Mio €) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da Fraport die Umkehrung steuern kann und nicht damit gerechnet wird, dass sich diese Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden. Diese potenziellen Steuerschulden sind allerdings begrenzt auf 1,59 % des Unterschiedsbetrags sowie lokale Quellensteuern im Falle zukünftiger Ausschüttungen aus bestimmten ausländischen Tochtergesellschaften.

Zudem ergeben sich Steuerlatenzen aus Konsolidierungsmaßnahmen. Auf die Aktivierung von Geschäfts- oder Firmenwerten und deren eventuelle Wertminderungen wird gemäß IAS 12 im Rahmen der Erstkonsolidierung keine Steuerlatenz berechnet.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, sofern diese ertragsteuerlichen Ansprüche und Schulden gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und sich auf dasselbe Steuersubjekt oder eine Gruppe unterschiedlicher Steuersubjekte beziehen, die aber ertragsteuerlich gemeinsam veranlagt werden.

Latente Steuern aus temporären Abweichungen zwischen steuerbilanziellen Wertansätzen sowie den gemäß IFRS bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sind folgenden Bilanzposten zuzuordnen:

Zuordnung der latenten Steuern
in Mio 2024 2023
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Investments in Flughafen-Betreiberprojekte 23,0 –135,6 21,9 –121,0
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1,0 –12,4 1,5 –13,1
Sachanlagen 2,7 –293,5 2,8 –284,4
Finanzanlagen 4,1 0,0 7,5 0,0
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1,8 –48,7 2,2 –30,4
Pensionsrückstellungen 5,3 0,0 5,3 0,0
Sonstige Rückstellungen 19,7 –7,8 30,9 –2,8
Verbindlichkeiten 255,2 0,0 228,7 –0,1
Wertpapiere und Finanzderivate 1,8 0,0 9,9 –2,1
Verlust- und Zinsvorträge 126,0 0,0 206,6 0,0
Summe aus Einzelabschlüssen 440,6 –498,0 517,3 –453,9
Saldierung –349,9 349,9 –418,5 418,5
Konsolidierungsmaßnahmen 2,3 –16,0 3,5 –16,8
Konzern-Bilanz 93,0 –164,1 102,3 –52,1

Die aktiven und passiven latenten Steuern ergeben sich zum weitaus überwiegenden Teil aus langfristigem Vermögen (Investments in Flughafen-Betreiberprojekte, sonstige immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen) und langfristigen Schulden (im Wesentlichen Konzessionsverbindlichkeiten) sowie steuerlich nutzbaren Verlust- und Zinsvorträgen.

Im Geschäftsjahr wurden eigenkapitalvermindernde Steuerlatenzen in Höhe von 12,3 Mio € (im Vorjahr: eigenkapitalvermindernde Steuerlatenzen in Höhe von 11,3 Mio €) aus der Veränderung der Marktwerte von Finanzderivaten und Wertpapieren erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die eigenkapitalerhöhenden Steuerlatenzen ergaben sich im Wesentlichen aus der Neubewertung der leistungsorientierten Pensionspläne in Höhe von 0,2 Mio € (im Vorjahr: eigenkapitalerhöhenden Steuerlatenzen in Höhe von 0,8 Mio €).

Die Beziehung vom erwarteten Steueraufwand zum Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt folgende Überleitungsrechnung:

Überleitungsrechnung des Steueraufwands
in Mio 2024 2023
Ergebnis vor Ertragsteuern 681,7 553,9
Erwarteter Steuerertrag/-aufwand 1) –216,3 –175,8
Steuereffekte auf Steuersatzdifferenzen Ausland 22,0 16,6
Steuerentlastung aus steuerfreien Erträgen 27,4 12,4
Steuerbelastung auf nicht abzugsfähige Betriebsausgaben –6,4 –7,4
Nicht anrechenbare nichtdeutsche Quellensteuer –3,3 –3,9
Permanente Differenzen einschließlich steuerlich nicht abzugsfähiger Steuerrückstellungen –26,0 –4,5
Ergebnis von nach der At-Equity-Methode bewerteten Unternehmen 22,6 31,0
Ansatz von bisher nicht bilanzierten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge 3,0 26,7
Gewerbesteuerliche und andere Effekte aus lokalen Steuern –7,0 –5,5
Periodenfremde Steuern 5,4 –12,0
Sonstiges –1,2 –1,0
Ertragsteuern laut Gewinn- und Verlustrechnung –179,8 –123,4
1) Erwartete Steuerquote rund 32 %, bei Körperschaftssteuer 15,0 % zuzüglich Solidaritätszuschlag 5,5 % und Gewerbesteuer von rund 15,9 %.

Die Konzern-Steuerquote betrug im Geschäftsjahr 2024 26,4 % (im Vorjahr: 22,3 %).

16 Ergebnis je Aktie

Ergebnis je Aktie
2024 2023
Unverwässert Verwässert Unverwässert Verwässert
Gesellschaftern der Fraport AG zurechenbares Konzern-Ergebnis in Mio € 450,6 450,6 393,2 393,2
Gewichtete Aktienanzahl 92.391.339 92.391.339 92.391.339 92.391.339
Ergebnis je 10-€-Aktie in € 4,88 4,88 4,26 4,26

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus dem gewichteten Durchschnitt von im Umlauf befindlichen Aktien (wie im Vorjahr gleichbleibende Aktienanzahl), die einem Anteil von 10 € am Grundkapital entsprechen. Bei einem gewichteten Durchschnitt von 92.391.339 Aktien ergibt sich für das Geschäftsjahr 2024 ein unverwässertes beziehungsweise verwässertes Ergebnis je 10-€-Aktie von 4,88 €.