Wirtschaftliche Entwicklung der Fraport AG
Ertragslage
Für die Erläuterungen zu den Veränderungen der Ertragslage wird auf die Darstellung der Segmente Aviation, Retail & Real Estate sowie Ground Handling, die im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der Fraport AG abbilden, verwiesen (siehe Kapitel „Ertragslage Segmente“).
Die Umsatzerlöse der Fraport AG stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 237,3 Mio € und erreichten insgesamt 2.550,4 Mio €. Dieser Anstieg war auf nahezu alle Umsatzarten zurückzuführen. Insbesondere preis- und mengenbedingt höhere Umsätze aus Flughafenentgelten (+111,1 Mio €), gestiegene Erlöse aus Infrastrukturentgelten (+41,9 Mio €) sowie erhöhte Einnahmen aus Luftsicherheitsgebühren (+22,4 Mio €) trugen zu diesem Wachstum bei. Die Umsatzerlöse aus Bodenverkehrsdiensten hingegen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Mio €, da diese Dienstleistungen ab dem Geschäftsjahr 2024 teilweise auf die Fraport Ground Services GmbH übergegangen sind.
Wie in Vorjahren erzielte die Fraport AG auch im vergangenen Geschäftsjahr einen wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse (mehr als ein Drittel) durch einen Kunden am Standort Frankfurt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 80,3 Mio € und lagen damit um 23,1 Mio € über dem Vorjahreswert. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf Erträge aus der Veräußerung der Anteile an der Beteiligung VVSS Limited Liability Company in Höhe von 45,0 Mio € zurückzuführen. Mit der Veräußerung der Anteile beendete Fraport sein Engagement am Flughafen Pulkovo. Im Vorjahr resultierten diese Erträge hauptsächlich aus der Währungsumrechnung, die sich auf 35,8 Mio € beliefen.
Die Gesamtleistung stieg um 267,9 Mio € auf 2.675,5 Mio € (+11,1 %).
Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2024 um 50,1 Mio € auf insgesamt 639,6 Mio €. Diese Erhöhung ist hauptsächlich auf den Tarifabschluss des laufenden Geschäftsjahres zurückzuführen. Dem entgegen wirkte die im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunkene durchschnittliche Mitarbeiterzahl.
Der Sachaufwand, der sowohl Material- als auch sonstige betriebliche Aufwendungen umfasst, erhöhte sich um 125,4 Mio € auf 1.294,1 Mio €. Der Anstieg ist insbesondere auf verkehrs- und preisbedingt gestiegene Aufwendungen für bezogene Fremdleistungen in Höhe von 96,8 Mio € zurückzuführen.
Das EBITDA der Fraport AG stieg im Geschäftsjahr um 92,4 Mio € auf 741,8 Mio €. Gestiegene Abschreibungen (+24,5 Mio €) insbesondere aufgrund der außerplanmäßigen Abschreibung nicht mehr werthaltiger Flughafeninfrastruktur in Frankfurt führten zu einem EBIT von 383,9 Mio €, verglichen mit 316,0 Mio € im Vorjahr.
Das Finanzergebnis betrug 75,7 Mio € und lag damit um 16,7 Mio € unter dem Vorjahreswert von 92,4 Mio €. Das EBT erreichte 459,6 Mio €, gegenüber 408,4 Mio € im Vorjahr.
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 116,1 Mio € (Vorjahr: 79,3 Mio €), was zu einem Jahresüberschuss von 343,5 Mio € führte, verglichen mit 329,1 Mio € im Vorjahr.
Nach der Einstellung von 171,7 Mio € in die anderen Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 171,8 Mio €. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung 2025 vor, den Bilanzgewinn ebenfalls in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.
Vermögens- und Finanzlage
Vermögens- und Kapitalstruktur
Aktiva | ||
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in Mio € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Anlagevermögen | 12.043,1 | 11.280,6 |
Umlaufvermögen | 2.301,1 | 2.400,7 |
Rechnungsabgrenzungsposten | 54,3 | 44,3 |
Aktive latente Steuern | 215,1 | 303,1 |
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 17,6 | 4,6 |
Gesamt | 14.631,2 | 14.033,3 |
Passiva | ||
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in Mio € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Eigenkapital | 3.548,6 | 3.205,1 |
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen | 13,8 | 7,4 |
Rückstellungen | 442,9 | 486,6 |
Verbindlichkeiten | 10.565,5 | 10.280,9 |
Rechnungsabgrenzungsposten | 33,6 | 31,9 |
Passive latente Steuern | 26,8 | 21,4 |
Gesamt | 14.631,2 | 14.033,3 |
Die Bilanzsumme der Fraport AG lag zum Ende des Geschäftsjahres 2024 bei 14.631,2 Mio € und damit um 597,9 Mio € über dem Wert des Vorjahres (+4,3 %).
Das Anlagevermögen stieg um 762,5 Mio € auf 12.043,1 Mio €. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Zunahme der Sachanlagen um 898,3 Mio € zurückzuführen, insbesondere im Zusammenhang mit Baumaßnahmen für das Projekt Ausbau Süd sowie Erneuerungen der bestehenden Infrastruktur am Standort Frankfurt. Die Finanzanlagen reduzierten sich insbesondere aufgrund von Zugängen bei den Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 254,6 Mio € und Abgängen bei den Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 381,5 Mio € insgesamt um 140,2 Mio €.
Das Umlaufvermögen lag bei 2.301,1 Mio € und war damit um 99,6 Mio € niedriger als im Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf die Reduzierung des Bestands an kurzfristigen Wertpapieren um 177,9 Mio € und die Zunahme des Kassenbestands und der Guthaben bei Kreditinstituten um 71,2 Mio € zurückzuführen.
Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2024 belief sich auf 3.548,6 Mio € und stieg aufgrund des Jahresüberschusses des laufenden Geschäftsjahres um 343,5 Mio €.
Die Verbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 284,6 Mio € auf 10.565,5 Mio €, hauptsächlich aufgrund der im Geschäftsjahr vorgenommenen Finanzierungsmaßnahmen zur Liquiditätssicherung. Die Fraport AG hat im Geschäftsjahr 2024 eine Unternehmensanleihe in Höhe von 650 Mio € mit einem Kupon von 4,250 % p. a. ausgegeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von acht Jahren. Der Ausgabekurs betrug 99,635 %. Demgegenüber wurden im Geschäftsjahr 2024 Anleihen in Höhe von 650 Mio € planmäßig zurückbezahlt. Im Geschäftsjahr 2024 wurden wie in Vorjahren zur langfristigen Sicherung der Liquidität umfangreiche Finanzierungsmaßnahmen vorgenommen. Neben der planmäßigen Tilgung kurz-, mittel- und langfristiger Darlehen sowie verminderter Tages- und Termingelder in Höhe von 736,1 Mio € wurden weitere langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 918,5 Mio € aufgenommen. Bei Laufzeiten von sechs bis 13 Jahren bewegten sich die Zinssätze der langfristigen Verbindlichkeiten zwischen 3,23 % und 4,41 %.
Die Liquidität zum 31. Dezember 2024 lag mit 2.998,9 Mio € unter dem Vorjahreswert von 3.285,6 Mio €.
Hauptursache hierfür war ein Anstieg des Mittelabflusses aus Investitionstätigkeiten ohne Geld und Wertpapieranlagen um 373,9 Mio €, insbesondere aufgrund gestiegener Ausgaben für Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen. Insgesamt belief sich der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeiten ohne Geld und Wertpapieranlagen auf 1.259,9 Mio € (im Vorjahr: 886,0 Mio €).
Positiv auf die Liquidität wirkte sich die Zunahme des Mittelzuflusses aus der laufenden Geschäftstätigkeit (operativer Cash Flow) um 151,0 Mio € auf insgesamt 653,8 Mio € (im Vorjahr: 502,8 Mio €) aus. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf die verkehrsmengenbedingte Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses zurückzuführen.
Die Brutto-Finanzschulden stiegen im Berichtsjahr auf 10.010,5 Mio € (im Vorjahr: 9.711,3 Mio €). Daraus resultierten um 586 Mio € deutlich höhere Netto-Finanzschulden in Höhe von 7.011,7 Mio € (im Vorjahr: 6.425,7 Mio €).
Das Fälligkeitenprofil der Finanzverschuldung der Fraport AG wies zum Bilanzstichtag 2024 folgende Tilgungsstruktur aus:

Zum Bilanzstichtag 2024 zeigte sich ein Finanzierungsmix, bestehend aus 53,1 % bilateralen Krediten, 25,7 % Schuldscheindarlehen sowie 21,2 % Anleihen. Der variable Anteil der Bruttoverschuldung der Fraport AG erhöhte sich auf knapp 7 %, der fixe Anteil lag bei rund 93 %.
Vergleich zur prognostizierten Entwicklung
Vergleich zur prognostizierten Entwicklung | |||||
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in Mio € | 2024 | Prognose im Geschäftsbericht 2023 [Unterjährige Anpassungen 2024] |
2023 | Veränderung | Veränderung in % |
Jahresüberschuss AG | 343,5 | Zwischen 300 Mio € und 350 Mio € | 329,1 | +14,4 | +4,4 |
Liquidität AG | 2.998,9 | Rückgang im Vorjahresvergleich aufgrund des negativen Free Cash Flows | 3.285,6 | –286,7 | –8,7 |
Der Jahresüberschuss und die Liquidität der AG entwickelten sich im Rahmen der für das Geschäftsjahr 2024 gegebenen Prognose.