Wesentliche Standorte

Zusätzlich zu den vorgenannten Flughäfen betreibt Fraport über die Konzern-Gesellschaft Fraport USA Einzelhandelsflächen an verschiedenen Flughäfen in den USA.

Wettbewerbsposition am Standort Frankfurt

Der Flughafen Frankfurt befindet sich national und international im Wettbewerb mit anderen Flughäfen. Regional betrachtet besteht Konkurrenz um Passagiere und Luftfracht mit Flughäfen im originären Einzugsgebiet. Global konkurriert der Flughafen Frankfurt aufgrund seiner Funktion als internationaler Transferflughafen um nationale und internationale Umsteigepassagiere sowie Umladefracht. Die Lufthansa Group bleibt im Geschäftsjahr 2024 mit einem Anteil von 67 % am gesamten Sitzplatzangebot der wichtigste Kunde am Standort Frankfurt. Die größten Wettbewerber um Transferpassagiere sind vor allem die Hub-Flughäfen London-Heathrow, Paris-Charles de Gaulle, Amsterdam-Schiphol, Istanbul und München, die insbesondere durch das weltweite Streckennetz ihrer ansässigen Hauptkunden British Airways, Air France-KLM, Turkish Airlines und Lufthansa Group geprägt sind. Aufgrund der dynamischen Entwicklungen vieler Fluggesellschaften und Flughäfen aus Nahost steht der Standort Frankfurt mit diesen ebenfalls im interkontinentalen Wettbewerb.

Zum Erhalt und zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsposition tragen insbesondere die Ausbau- und Modernisierungsprogramme bei. Das Terminal 3 („Ausbau Süd“) soll die langfristig notwendigen landseitigen Kapazitäten sichern, um den Standort zukunftsorientiert erfolgreich im Wettbewerb zu positionieren. Im Inneren des Terminals laufen zahlreiche technische Installationen. Die Flugsteige G und H des Terminal 3 sind bis auf die erst für die Betriebsaufnahme notwendigen Installationen fertiggestellt. Das Parkhaus kann bereits mit einer Auslastung von mehr als 2.000 Parkplätzen genutzt werden. Das Terminalhauptgebäude und der Flugsteig J sind in der finalen Fertigstellung. Die Eröffnung des neuen Terminals ist nach den Osterferien 2026 geplant.

Die während der Corona-Krise veränderte Rangfolge der Top 10 der Flughäfen in Europa gleicht sich wieder der Vorkrisenstruktur an (Rangfolge nach ACI Europe; Stand: Februar 2025). Der Flughafen Frankfurt stand im Berichtsjahr mit 61,6 Mio Passagieren an Platz 6 der nach Passagieren führenden Flughäfen. In Deutschland war der Flughafen Frankfurt der größte Passagierflughafen vor München, der im Vergleichszeitraum ein Aufkommen von 41,6 Mio Passagieren verzeichnete. Bezogen auf seinen Luftfracht-Umschlag in Höhe von rund 2,0 Mio Tonnen war Frankfurt im Vergleichszeitraum der führende Flughafen Europas vor Istanbul und Paris-Charles de Gaulle.

Wettbewerbspositionen außerhalb des Standorts Frankfurt

Im Folgenden sind die Wettbewerbspositionen der wesentlichen Flughäfen im Fraport-Konzern dargestellt.

Die Entwicklung des Konzern-Flughafens in Ljubljana steht als Hauptstadtflughafen in enger Verbindung zur wirtschaftlichen und touristischen Lage Sloweniens. Wettbewerb besteht insbesondere mit nahegelegenen Flughäfen wie Zagreb und Venedig. Der Standort zielt durch kontinuierliche Investitionen in Infrastruktur und Servicequalität auf eine Stärkung seiner Wettbewerbsposition. Zuletzt konnte die Konnektivität durch die Steigerung von Flügen zu wichtigen Drehkreuzen und die Wiederaufnahme von Flugverbindungen verbessert werden. Besonders während der Sommermonate trug zudem ein erhöhtes Angebot an Charterflügen zu Urlaubszielen rund um das Mittelmeer zur Attraktivität des Standorts bei.

Das Passagieraufkommen an den beiden brasilianischen Flughäfen Porto Alegre und Fortaleza ist stark vom inländischen Verkehr geprägt. Der brasilianische Luftverkehrsmarkt wird von den drei Fluggesellschaften LATAM Brasil, GOL und Azul dominiert. Diese bieten auch in Porto Alegre und Fortaleza zahlreiche Verbindungen an. Der Konzern-Flughafen Porto Alegre profitiert von der wirtschaftlich starken Region Rio Grande do Sul. Im Mai 2024 war der Flughafen jedoch erheblich von starken Überschwemmungen im Bundesstaat betroffen, die zu einer rund sechsmonatigen Einstellung des Flugbetriebs führten. Nach Wiedereröffnung mit eingeschränktem Betrieb im Oktober hat der Flughafen Porto Alegre im Dezember 2024 den vollen Betrieb aufgenommen. Der Flughafen Fortaleza ist stark touristisch geprägt und liegt günstig für Flugverbindungen nach Europa und Nordamerika. Das Verkehrsaufkommen wurde zuletzt dadurch beeinflusst, dass die Fluggesellschaft GOL, infolge ihres Chapter-11-Insolvenzverfahrens, die Frequenzen am Flughafen Fortaleza reduziert und einzelne Verbindungen eingestellt hat.

Der Flughafen Jorge Chávez in Lima ist Perus bedeutendster Flughafen und zählt zu den größten Flughäfen Südamerikas. Der Standort profitiert von seiner geografischen Lage, die den Flughafen zu einem attraktiven Umsteigepunkt für Verkehre zwischen Süd- und Nordamerika macht. Die LATAM Airlines Group hat den größten Anteil der Flugbewegungen und Passagiere am Flughafen Lima. Die größten Low-Cost-Fluggesellschaften am Standort, SKY Airline und Jetsmart, verfolgen weiter eine Wachstumsstrategie und tragen zu Verkehrswachstum bei. Das Ausbauprogramm am Flughafen umfasst den Bau eines neuen Passagierterminals sowie die bereits fertiggestellte zweite Start- und Landebahn inklusive der Vorfelder und Rollwege mit weiterer peripherer Infrastruktur. Dadurch sollen auch zukünftig ausreichende Kapazitäten für weiteres Wachstum im südamerikanischen Luftverkehrsmarkt bereitstehen. Die Inbetriebnahme des neuen Passagierterminals ist für Ende März 2025 vorgesehen.

Die Verkehrs- und Geschäftsentwicklungen an den stark touristisch geprägten Standorten in Griechenland, Varna und Burgas sowie in Antalya werden im Wesentlichen durch Charterverkehre touristischer Anbieter beeinflusst. Dabei gibt es meist keine wesentliche Konzentration auf einzelne Fluggesellschaften. Die Standorte sind, neben der wirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Herkunftsländern der Verkehre, in besonderem Maß von der Attraktivität der jeweiligen Regionen in Bezug auf Sicherheit, Qualität und Preisniveau sowie von Einreisebestimmungen abhängig.

Fraport Greece betreibt 14 griechische Regionalflughäfen. Dies sind die Flughäfen in Kerkyra (Korfu), Chania (Kreta), Kefalonia, Kavala, Aktio, Thessaloniki, Zakynthos, Mykonos, Skiathos, Santorin (Thira), Kos, Mytilini (Lesbos), Rhodos und Samos. Die Attraktivität Griechenlands als Tourismusdestination und das damit verbundene Potenzial für einen weiteren Nachfrageanstieg soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Der positive Trend der Verkehrszahlen der Vorjahre setzte sich auch in 2024 fort.

Die Schwarzmeerflughäfen in Burgas und Varna sind nach Sofia der zweit- beziehungsweise drittgrößte Passagierflughafen Bulgariens. Neben Charterverkehren versprechen Low-Cost-Verkehre weiteres Wachstumspotenzial. In Varna stellte Wizz Air den mit Abstand größten Passagieranteil von rund 27 %. 2024 stationierte die Airline zeitweise zwei Flugzeuge in Varna, reduzierte dies jedoch im Jahresverlauf auf ein Flugzeug. Am Flughafen in Burgas lagen hingegen Ryanair sowie Smartwings gleichauf, mit jeweils 13 % Anteil. Die Terminals an beiden Standorten bieten durch modulare Erweiterungsmaßnahmen ausreichend Kapazität, um das mittelfristig erwartete Wachstum der Regionen bedienen zu können.

Nach den Flughäfen Istanbul und Istanbul-Sabiha Gökçen ist Antalya der drittgrößte Passagierflughafen der Türkei und einer der bedeutendsten touristischen Flughäfen der Mittelmeerregion. Die für die weitere Entwicklung des Verkehrs bedeutsame Nachfrage nach Urlaubsreisen ist kontinuierlich hoch. Sie wird primär von den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in den Herkunftsländern der wesentlichen Passagiergruppen sowie auch der Türkei bestimmt. Ende 2021 erhielt ein Konsortium aus Fraport und seinem türkischen Konsortialpartner TAV den Zuschlag für die neue Betriebskonzession am Flughafen Antalya. Die operative Betriebszeit der neuen Konzession beginnt Anfang 2027 nach Ablauf der aktuellen Konzession und hat eine Laufzeit bis Ende 2051. Im Rahmen der neuen Konzession werden seit dem ersten Quartal 2022 die notwendigen Ausbaumaßnahmen an den Terminals und weiteren Flächen am Flughafen durchgeführt. Die Inbetriebnahme der wesentlichen Infrastrukturerweiterungen wird zu Beginn des zweiten Quartals 2025 erwartet. Durch die Kapazitätserweiterung soll langfristig die hohe Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens Antalya im Segment der touristischen Airports in der Mittelmeerregion sichergestellt werden.

Weitere Informationen zur Geschäftsentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr sind dem Kapitel „Wirtschaftsbericht“ zu entnehmen.