Wirtschaftliches Umfeld
Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Die Weltkonjunktur und der Welthandel entwickelten sich 2024 trotz zahlreicher geopolitischer Krisen moderat positiv. Die globalen Bemühungen zur Eindämmung der Inflation zeigten Wirkung und die Zentralbanken senkten im Jahresverlauf das Leitzinsniveau.
Im Euroraum verlor die Wirtschaft aufgrund der stagnierenden Industrieproduktion an Schwung, besonders in Deutschland. Der private Konsum erholte sich nicht so stark wie erwartet und auch die Unternehmensinvestitionen gingen zurück.
Die exportabhängige deutsche Wirtschaft trat im Berichtsjahr auf der Stelle. Trotz der Einkommenszuwächse nach sinkender Inflation gingen vom privaten Konsum kaum Impulse aus. Außerdem blieben die Anlageinvestitionen verhalten. Die deutschen Exporte gingen nach vorläufigen Daten zurück. Die Konjunktur in Deutschland entwickelte sich schwächer als der europäische Durchschnitt und blieb besonders im internationalen Vergleich unterhalb der Wirtschaftslage anderer Industrienationen.
In den USA profitierte die Wirtschaft im Zuge sinkender Inflation und steigender Staatsausgaben von einem lebhaften Konsum. In vielen Schwellenländern blieb die Geldpolitik restriktiv trotz sinkender Leitzinsen, dies hemmte die Investitionstätigkeit.
In China zog die Industrieproduktion im vergangenen Jahr an und die Exporte wuchsen, allerdings litt die Wirtschaft unter der verhaltenen inländischen Konsumnachfrage infolge der herrschenden Immobilienkrise sowie der Überschuldung der Kommunen.
Bruttoinlandsprodukt (BIP)/Welthandel1) | ||
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Reale Veränderungen jeweils gegenüber dem Vorjahr in % | 2024 | 2023 |
Welt | +3,2 | +3,1 |
Eurozone | +0,8 | +0,5 |
Deutschland | –0,2 | –0,3 |
USA | +2,8 | +2,5 |
Lateinamerika (inkl. Karibik) | +2,5 | +2,5 |
China | +4,8 | +5,2 |
Japan | –0,2 | +1,9 |
Welthandel | +3,4 | +0,4 |
1) Angaben 2024 und 2023: Daten und Schätzungen in Anlehnung an den Internationalen Währungsfonds (IWF, Januar 2025), Deutsches BIP: Statistisches Bundesamt (Pressemitteilung, 15. Januar 2025). |
Der Rohölpreis, der Auswirkungen auf Flugticketpreise und damit auf die Luftverkehrsnachfrage haben kann sowie die für den Fraport-Konzern bedeutenden Währungskurse haben sich im Jahr 2024 wie folgt entwickelt :

Quelle: Bloomberg
Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen
Im vergangenen Geschäftsjahr haben sich keine Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen ergeben, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Fraport-Konzerns hatten.
Entwicklung der branchenspezifischen Rahmenbedingungen
Für die Monate Januar bis November 2024 meldete der Airports Council International (ACI) einen vorläufigen weltweiten Passagierzuwachs gegenüber dem Vorjahr von 8,4 %. Das Luftfrachtaufkommen stieg um 8,8 %. Die europäischen Flughäfen ver-zeichneten beim Passagieraufkommen ebenfalls einen Zuwachs um 7,9 %. Bei der Luftfracht verzeichneten die Flughäfen in Europa ein Plus von 10,6 %. Das Passagieraufkommen an den deutschen Verkehrsflughäfen erholte sich um 7,4 %. Die Cargo-Tonnage nahm um 2,2 % zu.
Passagier- und Frachtentwicklung nach Regionen 2024 | ||
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Veränderungen jeweils gegenüber dem Vorjahr in % | Passagiere 2024 Januar bis November |
Luftfracht 2024 Januar bis November |
Deutschland | +7,4 | +2,2 |
Europa | +7,9 | +10,6 |
Nordamerika | +4,4 | +2,8 |
Lateinamerika | +4,0 | +6,8 |
Naher/Mittlerer Osten | +7,8 | +14,5 |
Asien/Pazifik | +14,4 | +13,0 |
Afrika | +9,4 | +5,1 |
Welt | +8,4 | +8,8 |
Quelle: ACI PaxFlash and FreightFlash (ACI 11/2024, 24. Januar 2025), ADV für Deutschland, dabei Cargo (inkl. Luftpost) statt Luftfracht (ADV 11/2024, Stand 19. Dezember 2024). |